„Warte mal! – Aktionsforschung in Wartebereichen des öffentlichen Raums.“ Für ihre gleichnamige Abschlussarbeit an der Freien Hochschule für Grafik-Design & Bildende Kunst Freiburg e.V. untersucht Isabelle Lutz Wartesituationen, die Visualität von Warten, sowie den Bedarf an Gestaltung von Wartebereichen des öffentlichen Raums. Im Rahmen dieses Projekts sind unter anderem die Fotostrecken „Haltestellen“ und „Menschen warten“ entstanden, die in dem folgenden 100% FREIBURG-Gastbeitrag von Isabelle Lutz zu sehen sind:

Versuche die Dinge vor allem in ihrer Einfachheit zu sehen, das Warten, das Nichtwissen warum, oder wo, oder wann oder auf was. (Samuel Beckett)

Imagine a city where graffiti wasn’t illegal, a city where everybody could draw wherever they liked. Where every street was awash with a million colours and little phrases. Where standing on a bus stop was never boring. A city that felt like a living breathing thing which belonged to everybody, not just the estate agents and barons of big business. Imagine a city like that and stop leaning against the wall – it’s wet. (Banksy)

Was also ist die Zeit? Wenn mich niemand fragt, weiß ich es. Wenn ich es jemandem erklären will, der fragt, weiß ich es nicht. (Augustinus, Bekenntnisse, Buch II, Kapitel 14)

Wenn man mit einem netten Mädchen zwei Stunden zusammen ist, hat man das Gefühl, es seien zwei Minuten; wenn man zwei Minuten auf einem heißen Ofen sitz, hat man das Gefühl, es seien zwei Stunden. Das ist Relativität. (Albert Einstein)

Die subtilste Form der Folter: Einen Ungeduldigen warten lassen.(Erhard Schümmelfeder, Denkzettel eines Zweiflers)

„Ich glaub ́ ich bin ein Ding, wenn ́s in Bewegung ist, macht ́s einen Sinn“ (Aus dem Song „Ding“ von Cäthe)
Teil der Arbeit waren unter anderem auch die vier folgenden Aktionen bzw. Interventionen an der Haltestelle Eschholzstraße:

Aktion I – Papphocker: Bei dieser Aktion wurden Papphocker an der Haltestelle verteilt, die zum Sitzen einladen sollten und gleichzeitig Träger für Zitate zum Thema Zeit und Warten waren.

Aktion II – Luftpolsterfolie: Es wurden ca. 40 kleine Päckchen mit Luftpolsterfolie aufgehängt und die Wartenden dazu aufgefordert, die Zeit mit Knistern zu verbringen.

Aktion III – Kurzgeschichten: Es wurden 20 Kurzgeschichten an den Querstreben des Fahrgastunterstands aufgehängt, so dass sie auf verschiedenen Höhen in der Luft hingen und zum Lesen einladen sollten.

Aktion IV – Transformation: Bei dieser Aktion kamen alle Mittel der vorherigen Aktionen zum Einsatz, wurden jedoch noch um eine Wohnumgebung (Sessel, Teppiche, Tisch, Pflanze, Vorhänge und Radio) ergänzt, in der die Wartenden Platz nehmen konnten.
Um die Interventionen auswerten zu können, freut sich Isabelle über jede Form von Feedback! Mit Eueren Kommentaren entweder direkt hier, oder auf der Projekt Facebook Seite könnt Ihr sie bei Ihrer Arbeit unterstützen. Folgende Fragestellungen sind dabei für die Auswertung interessant. Helft mit!
1. Seht Ihr prinzipiell einen Bedarf an anderer Gestaltung der Freiburger Haltestellen? Ideen, Anregungen, Meinungen?
2. Wenn Ihr eine oder mehrer Aktionen gesehen habt, was hat Euch besonders angesprochen oder gefallen?
3. Gibt es Aspekte, die Eurer meinung nach nicht berücksichtigt wurden?
Weiterführende Informationen und Kontaktmöglichkeiten findet Ihr auf der Projekthomepage: www.warte-mal.com oder auf der entsprechenden Facebook Seite: www.facebook.com/wartmal
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